Fairer Handel

„Wenn das Leben keine Vision hat, nach der man strebt, nach der man sich sehnt, die man verwirklichen möchte, dann gibt es auch kein Motiv sich anzustrengen.“ (Erich Fromm)

Warum Fairer Handel?

Nahezu der gesamte Welthandel wird heute durch die Abkommen der Welthandelsorganisation WTO geregelt. Diese Regeln sind allerdings keineswegs fair und haben die Entwicklungsländer vielfach benachteiligt. Die Handelspolitik der WTO ist in erster Linie auf die Interessen der Industrienationen und der multinationalen Konzerne ausgerichtet. Die Länder des Südens haben von den Handelsliberalisierungen nicht profitieren können.

Die Erlöse für viele Produkte aus dem Süden sind im freien Welthandel so niedrig, dass kleinbäuerliche Produzenten nicht davon leben können; sie erhalten weniger als sie zur Produktion einsetzen müssen. Zukunftssicherung ist so unmöglich.

Der Prozess der Globalisierung darf aber nicht weiter einseitig zu Lasten des Südens gehen, wenn die Eine Welt tatsächlich nicht nur eine Worthülse sein soll. Hier setzt die Idee des Fairen Handels an.

Der Faire Handel ist ein Modell für die Welt von morgen. Er ermöglicht Wege aus der Verarmung und sichert die Existenz von Erzeugern, indem er kleinen und benachteiligten Produzenten-Zusammenschlüssen in Entwicklungsländern Zugang zu den Märkten in den Industrienationen sicherstellt.

Merkmale des Fairen Handels

Der Faire Handel …

  • zahlt faire Preise, die die Produktionskosten decken, zur Deckung der Lebenshaltungskosten ausreichen und zudem Spielraum für Entwicklungsaufgaben lassen,
  • baut auf langfristige und verlässliche Handelsbeziehungen, finanziert die Lieferungen im Bedarfsfall vor oder vergibt Kredite an die Produzenten,
  • berät die Handelspartner vor Ort,
  • fördert den ökologischen Anbau,
  • lehnt den Einsatz von Gentechnik ab,
  • schließt ausbeuterische Kinderarbeit aus.


Der Faire Handel leistet damit einen Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung auf sozialem, wirtschaftlichen und ökologischen Gebiet.

Politik mit dem Einkaufskorb

Plakat Faire Woche 2003

Mehr Gerechtigkeit im Welthandel ist nur möglich, wenn die Menschen hier im Norden ihr den Weg frei machen – durch ihr Interesse, durch ihr Engagement, durch ihre bewusste Einkaufsentscheidung.

Der Faire Handel kann nicht auf die Schnelle die internationalen Handelsbedingungen verändern; aber er zeigt, dass es andere Modelle des Handel(n)s gibt, und er kann – bei entsprechend großer Unterstützung – dann durchaus doch auch Einfluss nehmen auf die Welthandelsbedingungen.

Das Europa-Parlament stellte bereits 1998 fest: „Fairer Handel ist die effektivste Art der Entwicklungsförderung.“ So gesehen kann jeder Entwicklungshelfer sein und dazu beitragen, dass die Lebensbedingungen von hunderttausenden von Kleinbauernfamilien sich zum Besseren wenden und Zukunftsperspektiven eröffnet werden.

Der Faire Handel macht es möglich, dass eine nachhaltige Entwicklung nicht nur ein Thema für die „große Politik“ ist, sondern für jeden einzelnen. Dazu genügt schon ein kleiner, konkreter Schritt: der Kauf eines fair gehandelten Produkts.

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